Marketing 3.0 – wo geht es hin?

Ich habe eben das Buch von Philip Kotler „Die neue Dimension des Marketings. Vom Kunden zum Menschen“ gelesen und freue mich über die neuen Sichtweisen, die das Denken von comrecon° weiter bestärken.
Wie in den vorigen Blogartikeln schon mehrfach besprochen, ändern sich die Rahmenbedingungen, die Kommunikation und damit auch das Verbraucherverhalten! Wenn sich Unternehmen nicht anpassen bzw. dies nicht erkennen, werden sie es künftig schwer haben, loyale und begeisterte KundInnen zu haben.
Viele leben noch Marketing 1.0 mit Fokus auf dem Produkt. …

Marktforschung ist der Türöffner zu unbekannten Welten!

Immer wieder herrschen Diskussionen um die Bedeutung der Markt- und Meinungsforschung. Immer wieder kommt die Frage, ob qualitative Forschung denn „repräsentativ“ sei. Und ob denn so wenige Leute eine Aussage treffen können. In der semiotischen Analyse wird es noch schlimmer: Hier bewertet gar nur eine Person, was Sache ist – der Semiotiker. Wie kann denn das funktionieren?!
Um all mit all diesen Voruteilen aufzuräumen, hier einige Zeilen dazu:
Die quantitative Marktforschung hat sich in den letzten Jahren immer mehr verfeinert, viele statistische …

Ariel mit inkonsistenter Botschaft

Der neue Spot von Ariel (umgesetzt von Saatchi & Saatchi) fokussiert wie auch der Vorgängerspot auf den Claim „Raus aus dem Grau“.
https://www.youtube.com/watch?v=PTA4q0pzdGk
Gezeigt wird eine dreiköpfige Familie an einem gewöhnlichen Morgen. Die Zeit ist knapp, alle wollen ins Bad. Die Tochter ist am schnellsten, die Eltern müssen vor der geschlossenen Tür stehenbleiben.
Die gezeigte Lösung für das Badezimmerproblem: Sie ziehen das Grau ihrer Pyjamas ab und verlassen in diesen das Zuhause. Sie gehen fröhlich über die Straße und die Leute blicken …

Wozu Marktforschung?

Ist Marktforschung in Zeiten der Krise wichtig oder nicht? Sieht man sich die Umsatzzahlen der Branche an, ist die Antwort klar: Nein! Budgets sind rückläufig, Mafo wird vernachlässigt. Auf welcher Basis werden dann Strategien ausgearbeitet? Bauchgefühl? Erfahrung? Beobachtung? Eigene Mafo, indem man intern in der Kantine befragt, Bekannte, Freunde, Familie? Nennt man das dann gar qualitative Marktforschung? Sie meinen, das ist zynisch? Hm, ein wenig, aber Zynismus ist ja der kleine Bruder der Wahrheit, oder?
Also, woran liegt es nun wirklich, …

Baumarktstudie mit Hindernissen

Wir führen gerade eine Baumarktstudie für das Fachmagazin ÖBM (Der Österreichische Baustoffmarkt) durch und sind dabei auf der Suche nach Zahlen, Daten, Fakten.
Erstaunlich: Wir haben die bekannten Baumärkte telefonisch kontaktiert und nach Standorten, Flächenentwicklung, Mitarbeiterveränderungen und Umsatzentwicklungen gefragt. Die meisten Baumärkte waren unkooperativ. Positiv hervorgestochen sind bauMax, OBI und hagebau. Danke für die Mithilfe, eine aussagekräftige Studie durchzuführen.
Wieso haben Unternehmen Angst vor Transparenz und Vergleichbarkeit? Ein Benchmarking kann ja durchaus auch strategisch weiterbringen. Naja, wir hoffen auf kooperative weitere Gespräche.

White Power mit Folgen. Unilevers semantischer Fehler

Weiße Kraft in fatalem Bedeutungskontext
Unilever hat mit der globalen Kampagne „White Power“ in der Türkei für große Aufmerksamkeit gesorgt. Was Unilever übersehen hat: „White Power“ ist ein in der Neonazi-Szene verwendeter Begriff. Auch wenn nur wenige Personen in Kenntnis darüber sind, so wissen es zumindest diejenigen, die einer bestimmten Gruppierung angehören. Wenn demnach ein Großkonzern in der Türkei ein Plakat mit weißen Europäern darstellt – dies ist schon eine Gratwanderung – und obendrein von der weißen Kraft spricht, kann …

CDU Wahlkampf auf substanziellem Niveau

Vera Lengsfeld von der Berliner CDU setzt ein Zeichen: Ansprache der breiten Masse und Aktivierung der Journalisten mittels weiblicher Reize. Frau Lengsfeld und Frau Merkel posieren auf den Wahlplakaten mit tiefem Ausschnitt. Die Botschaft und das Versprechen bleibt auf einer oberflächlichen Ebene. Botschaften werden von Betrachtern decodiert. Die Sprache des Werbeplakates weist Codes des Sexuellen auf. Ja, Sex geht alle an. Politische Inhalte, wie man weiß, werden von vielen ignoriert. Die Konnotationen gehen nicht in die Tiefen politischer Inhalte. Ohne …

Herolds Hängebusen – what’s the message?


Schwarze Linien und Sprechblasen – Hängebusen, die miteinander kommunizieren. Witzig oder geschmacklos? Je nach Betrachter beides. Wir haben es in der Darstellung mit einem Teil von etwas Ganzem zu tun: die Brust der Frau. Es gibt demnach eine klare Zuordnung des Körperteiles zu einer bestimmten Bevölkerungsgruppe. Nicht so wäre es bei der Nase oder den Ohren (wobei sich auch Menschen mit nicht dem Schönheitsideal entsprechenden anderen Körperteilen diskriminiert fühlen könnten). Die weibliche Bevölkerung sieht darin eine Diskriminierung durch Reduktion …

Eskimo wirbt mit rassistischen Codes – I will mohr

Die Medien überschlagen sich zur Werbekampagne von Eskimos neuem Eis. Der Werberat schaltet sich ein. Menschenverachtende Werbung. Die verwendeten Codes des Sujets deuten in eine rassistische Richtung. Die Botschaft „I will mohr“ erzeugt Konnotationen in Bezug auf stereotype Muster. „Mohr“ oder „Neger“ sind im politisch korrekten Sprachgebrauch verschwunden. Die positive Bedeutung des Mohren, wie sie sich geschichtlich zeigt, ist nicht in den Köpfen der Gesellschaft. Vielmehr handelt es sich um Begriffe der rassistischen Abgrenzung von Menschen dunkler Hautfarbe, wie …