Employer Branding bei und mit den Marketing Natives #mnvienna

Rückblick: Marketing Natives Event #2

Unter dem Motto „In 4 einfachen Schritten den perfekten Mitarbeiter zusammensetzen“ stand das zweite Marketing Natives Event am 26.05.2014 in der neuen Location im T-Center in Wien. 5 SpeakerInnen aus 4 Unternehmen gaben Einblick zu den Themen „Internal Communications & Employer Branding“.

Weg mit dem Chef!

Zuerst wagte Jürgen Erbeldinger von der deutschen Unternehmensberatung Partake einen Blick in die Zukunft und stellte die Frage, ob Arbeitgebermarken, Employer Branding und Marketing in Zukunft überhaupt noch relevant sind? Die Arbeitswelt ändert sich drastisch. Wo führt das hin?

Ein wichtiger Trend ist für ihn die Verschmelzung von Producer und Consumer zum sogenannten „Prosumer“ – Kunden werden in Cocreation-Projekten schon bei der Entwicklung von Produkten miteinbezogen, Angebot und Nachfrage verschwimmen zunehmend. Ein weiterer wichtiger Punkt sind die „digitally enabled lifestyles“. Individualisierung und Digitalisierung sind die Megatrends, die unserer Gesellschaft zunehmen werden. Nicht zu vergessen die Connectivity als einer der stärksten Megatrends laut Zukunftsinstitut. Jürgen Erbeldinger zeigt hier auf, dass die Arbeitswelt mit diesen Aspekten untrennbar verschmolzen ist. Er kommt zum Fazit, dass die Arbeitswelt in Zukunft zum Erlebnis werden muss. Über Geschäftsmodelle und Hierarchien kann man sich heute nicht mehr differenzieren. „Innovate or die“, lautet die Devise. Und Innovation ist, wenn der Markt „Hurra!“ schreit. Bevor du einen Prozess oder ein Produkt definierst, finde mal heraus, was deine Bedeutung ist. Die Bedeutung des Unternehmens wird somit zur wichtigsten Kraft und muss sowohl für KundInnen als auch für MitarbeiterInnen beobachtbar und erlebbar sein. Pfeif auch Benchmarkings – sie killen jede Differenzierung. Hinterlasst Spuren statt Staub. Für das eigene Unternehmen bedeutete das, Hierarchien abzuschaffen, projektbezogene Teams auf freiwilliger Basis einzuführen und von den MitarbeiterInnen nur 180 Tage im Jahr verpflichtende Arbeit zu fordern. Einen Artikel dazu gibt es hier: https://bit.ly/1iqZlOW

Fit for T-Mobile?

Wie Employer Branding in einem großen Unternehmen aussehen kann, präsentierten Joachim Burger und Barbara Grundei von T-Mobile Austria – mit einer Prezi (cool). Obwohl sich T-Mobile schon zuvor durch vielzählige positive Bewertungen als attraktiver Arbeitgeber am Arbeitsmarkt positioniert hatte, wurde im Zuge einer Neuausrichtung der Marke ein Employer Branding Prozess gestartet. Wichtig war ein multichannel-approach – alles muss stimmig sein und alle Kanäle müssen gleiche Markencodes transportieren. Internes und extrenes Employer Branding werden als Einheit gesehen und umgesetzt. Die wichtigsten Grundlagen für die Unternehmenskultur von T-Mobile wurden mit den Werten „einfach, kompetent und innovativ“ definiert. Der Claim „Das verbindet uns“, der auch wichtiger Teil der Consumer Brand ist, wurde auch für das Employer Branding herangezogen. Dieser Claim sowie das typische T-Mobile-Magenta ziehen sich durch jeden der vielzähligen genutzten Kanäle (z.B. Webseite, Karriereseite auf Facebook, Kununu, Whatchado, eigene Job-App usw.). Wichtige Botschaft: Auch im Bereich Recruiting gibt es Zielgruppen und unterschiedliche Botschaften (=Versprechen), die in bestimmten Touchpoints kommuniziert werden müssen. Mit „Fit for T-Mobile“ haben sie Recruitainment geschaffen und den Claim „Das verbindet uns“ als Frage umformuliert: Wie gut passen wir zusammen, probier es aus. https://bit.ly/1gAhiPM. Denn es geht nicht um die Frage die besten Mitarbeiter zu finden, sondern die richtigen (cultural fit).

Mitarbeiter ohne Grenzen – von der Kontrolle zur Eigenverantwortung

Alexandra Moser von Microsoft stelltedas soziale Netzwerk, das in ihrem Unternehmen für die interne Kommunikation verwendet wird, vor. Die Kommunikation hat sich in den letzten Jahren sehr schnell verändert, in der konservativen Arbeitswelt ist immer noch die E-Mail das wichtigste Medium. Aus ihrer Sicht nicht mehr zeitgemäß. Das größte Problem sieht Alexandra Moser darin, dass alle Informationen und alles Wissen weg sind, wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt. Dies sollte sich mit einem sozialen Netzwerk im Unternehmen verändern. Hierfür wurden verschiedene Teams aufgestellt, die für einzelne Aspekte der Plattform zuständig waren. Spielregeln wurden aufgestellt und versucht, im Unternehmen zu einer offeneren Informationskultur unter dem Motto „share is the new save“ zu gelangen. Shareness bei Microsoft Österreich – wieder einer der Megatrends, der wie eine Lawine in Zeitlupe auf uns zukommt. Wer Wissen teil, ist heute der Mächtige. Wir müssen uns in Zukunft vermehrt auf Formen des neuen Lernens einstellen. Dazu zählen auch Open science, die Wissensgesellschaft, open education, Flexibilisierung oder auch Social Networks. Alles Trends, die wir bei Microsoft wahrnehmen. Auch New Work konnten wir erfahren: Empowerment. Spielregeln von Mitarbeitern für Mitarbeiter aufstellen lassen.

Toll auch, dass Microsoft Office Touren anbietet, um das neue Arbeiten zu erleben: https://bit.ly/1k2nboa Wir sehen uns das sicher an und werden dann berichten.

Everything is awesome when you are part of a team

Zu guter Letzt durfte Eveline Hager von A1 auf die Bühne „in der Höhle des Löwen“ und einige Einblicke in die interne Kommunikation bei A1 geben. Ihr Fokus lag vor allem auf den Change Communications im Jahr 2010. Damals fusionierten Telekom Austria TA AG und mobilkom austria AG zur A1 Telekom Austria und es galt, das nun 9.000 Mitarbeiter starke Team auf die neue Zusammenarbeit einzustimmen. Dieses Teamgefühl wurde durch ein Teamevent im Ernst-Happel-Stadion gestärkt. 5.000 Mitarbeiter nahmen Teil am Dreh eines TV-Spots, der am gleichen Abend im ORF gesendet wurde. Zusätzlich wurde das Mitarbeiter-Magazin mit dem Namen des jeweiligen Mitarbeiters personalisiert. Immer wieder werden Mitarbeiter involviert – hier haben z.B. 70 Kinder von Mitarbeitern für eine interne Version des Weihnachtsspots mit den ÖSV-Stars mitgespielt: https://bit.ly/1ntLPlr

Fazit

Visionäre und neue Ideen zum Thema Arbeitswelt konnte das Publikum vor allem vom Vortrag von Jürgen Erbeldinger mitnehmen. Die darauf folgenden SpeakerInnen lieferten spannende Einblicke in ihre Unternehmen, der große Aha-Effekt blieb jedoch aus. Die Möglichkeit des Austauschs während und nach dem Event zeigt auch, dass die Marketing Natives voll am Puls der Zeit sind und Connectivity leben.

Tipps

Sehr cool zum Nachlesen die Storify Story von Katharina Lehner @katalehner – die Stimmen der Zuhörer: https://bit.ly/1lQVXOa

Hashtag zu den Veranstaltungen: #mnvienna